Domus Claustri Beatae Mariae in Hildesheim

Die Kartause „Domus Claustri Beatae Mariae“ wurde durch Bischof Gerhard (1365−1398) gegründet, als Dank für den Sieg über Herzog Magnus I. von Braunschweig-Wolfenbüttel in der Schlacht von Dinklar.

 

Die Stiftungsurkunde wurde am 2. Mai 1388 ausgestellt. Die ersten Mönche kamen aus dem Kartäuserkloster Erfurt.

 

Die Klosteranlage legte man zunächst außerhalb der Stadt Hildesheim an, vor dem „Dammtor“ (einem Tor der Dammstadt), im Westen der Stadt, auf Grund und Boden der Patrizierfamilie „von Rössing“.

Erst im Jahr 1448 konnte die Kartause volle Eigentümerin des bebauten Grundes werden.

 

Am 20. Juni 1522 wurde die Kartause durch Einwohner der Stadt Hildesheim während der Stiftsfehde in Brand gesteckt.

Im Jahr 1542 beschloss der Rat der Stadt, die Reformation in Hildesheim einzuführen und nach mehrmaliger Plünderung des Klosters in den Jahren 1542 und 1543 zogen sich die Mönche unter ihrem Prior Dietrich Loher zunächst nach Köln zurück.

Als Loher im Jahr 1543 Prior der Kartause Buxheim bei Memmingen wurde, folgten ihm einiger Brüder auch nach Oberschwaben.

 

Am 30. Juli 1545 wurde das Kloster erneut geplündert. Den Klosterschatz und die Dokumente übernahm der Stadtrat. Teile der Gebäude nutzte man als Stadtbefestigung.

 

Erst im Jahr 1613 konnten die Kartäuser das Kloster wieder besiedeln. Am 23. Juli 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, zerstörten dänische Truppen und Einwohner Hildesheims die Kartause.

Die Gebäude wurden im Jahr 1632 vollständig abgerissen.

 

Unter Fürstbischof Maximilian Heinrich wurde das Kloster 1659−1660 zum besseren Schutz in Gebäude innerhalb der Stadtmauern verlegt, zwischen Domhof und Langelinienwall.

 

Im Jahr 1777 hob man das Kloster auf, nachdem der Hildesheimer Fürstbischof Friedrich Wilhelm von Westphalen, im Einvernehmen mit Papst Pius VI. und Kaiser Joseph II., das Vermögen und die Liegenschaften der Kartause zur Verbesserung der Einkünfte des Priesterseminars bestimmt hatte.

 

Die Mönche verlegte man in auswärtige Kartausen. Einen Teil der Bibliothek erhielt die Dombibliothek. Die Gebäude wurden zunächst als Priesterseminar, später als Armenanstalt und Armenschule genutzt.
Am 11. Juni 1852 gründete der Hildesheimer Bischof Eduard Jakob Wedekin im sogenannten „Karthaus“, dem Südflügel der säkularisierten Kartause, das heute noch bestehende St. Bernwardskrankenhaus.

 

Die erste Kartause(1387) lag einst vor den Toren der Stadt(links im Bild)
Die erste Kartause(1387) lag einst vor den Toren der Stadt(links im Bild)
Karte von Hildesheim mit der Lage der Karthause
aus Wikipedia
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Die Geschichte des Kartäuser Ordens und der Karthause von Hildesheim
Zusammengetragen aus verschiedenen Quellen.
Gleiche Einfachheit.pdf
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Kartause Hildesheim

Empfohlene Zitierweise: „Kartause Hildesheim“ (GSN: 108), in: Germania Sacra, http://klosterdatenbank.germania-sacra.de/gsn/108 (Abgerufen: 07.02.2016).

Patrozinium

Maria, Dreifaltigkeit

Lage

  1. 1387/88 – 1777 Hildesheim, Niedersachsen, Bistum Hildesheim

Orden

  1. 1387/88 – 1777 Kartäuser

Literatur

  • Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810. Teil 2: Gartow bis Mariental. Dolle, Josef and Knochenhauer, Dennis (Hg.), (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 56,2) 1. Aufl., Bielefeld 2012, S. 765-768.

 

Bücher, Bibliotheken und Schriftkultur der Kartäuser

Handschriften der Dombibliothek zu Hildesheim: T. Hs 700-1050;

Kelch und Patene des Bischofs Gerhard aus der Hildesheimer Kartause

Foto: Engelhardt, Lutz ,© Bildarchiv Foto Marburg
Foto: Engelhardt, Lutz ,© Bildarchiv Foto Marburg

Objektbezeichnung:

Abendmahlsgeschirr
Ereignis:
Herstellung
(wann):
1365/1398
Verwandtes Objekt/Literatur:
hat Teil: Kelch des Bischofs Gerhard aus der Hildesheimer Kartause Kelch und Patene des Bischofs Gerhard aus der Hildesheimer Kartause - Kelch - 1365/1398
hat Teil: Patene des Bischofs Gerhard Kelch und Patene des Bischofs Gerhard aus der Hildesheimer Kartause - Patene - 1365/1398
Klassifikation:
Angewandte Kunst (Gattung)
Standort:
Dom-Museum Hildesheim — Domschatz (Hildesheim)
Inventarnummer:
DS 42
Rechtsstatus:

Dietrich Loher-ein Prior der Kartäuser Klause in Hildesheim

Kartäusermönch Odo von Novara, Fresco 1629
Kartäusermönch Odo von Novara, Fresco 1629

Dietrich Loher (auch Dierick Loer; latinisiert: Theodoricus Loher a Stratis, * um 1495 in Stratum, Nordbrabant; † 26. August 1554 in Würzburg) war ein Theologe, Kartäusermönch, Kirchenpolitiker und Herausgeber theologischer Schriften.

 

Dietrich Loher trat 1520 in Köln in den Kartäuserorden ein und wurde dort 1525 Sakristan, im Jahr 1530 Vikar. Er begann eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit. Im Jahr 1538 gab er die Schriften seines Lehrers, des Priors der Kölner Kartause Peter Blommeveen (1466−1536), heraus und ließ eine umfangreiche Edition der Werke des Dionysius Carthusianus (1402/03−1471) drucken.

 

 Lohers Wirken beschränkte sich nicht in editorischer und wissenschaftlicher Betätigung. 1539 wurde er Prior der Kartause Hildesheim. Nach Eingriffen des protestantischen Hildesheimer Stadtrates und mehrmaliger Plünderung des Klosters in den Jahren 1542−43, zog sich Loher mit seinen Mitbrüdern zunächst nach Köln zurück.

 

Im Jahr 1543 wurde Loher Prior der oberschwäbischen Kartause Buxheim bei Memmingen und übernahm auch die Leitung der Ordensprovinz Niederschwaben. Nachdem 1546 der protestantische Memminger Stadtrat die Kartause beschlagnahmte, erreichte Loher im Jahr 1547 auf dem Augsburger Reichstag die Rückgabe der Kartause durch kaiserliche Intervention. 1548 übernahmen das Haus Habsburg und das Heilige Römische Reich den Schutz von Buxheim, die daraufhin die Stellung einer „Reichskartause“ erlangte.

 

Das Generalkapitel beauftragte Loher 1548, Verhandlungen zur Rückgabe der durch die Reformation verlorenen Klöster zu führen. Es gelang ihm, die Kartausen Erfurt und, zunächst nur formell, Hildesheim für den Orden zurückzugewinnen. Die Hildesheimer Kartause nutzte man inzwischen als Bestandteil der Stadtbefestigung. Erst im Jahr 1613 konnten die Kartäuser das Kloster wieder besiedeln.

 

1554 wurde Dietrich Loher zum Visitator der oberdeutschen, niederdeutschen und sächsischen Provinzen und zum Bevollmächtigten der rheinischen Ordensprovinz ernannt. Er starb im gleichen Jahr während einer Visitation in Würzburg.

Quelle: Wikipedia

 

Pater Josephus: Ein Türke wird zum Karthäuser

Kartäuser Pater Josephus

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

Der Kartäuser Pater Josephus war ein Ordenbruder im Kloster Kartause Hildesheim, der ein Beutetürke war.

Er wurde gefangen genommen und hieß wohl ursprünglich Ali. Nach seiner Türkentaufe wurde er Bernhard Aly Weißenburg genannt. 1708 trat er in das Kloster ein und erhielt den Ordensnamen Pater Josephus. Der Name taucht in den Unterlagen des Ordens noch 1758 auf.


Die Reformation in Hildesheim hatte auch Auswirkungen auf die Karthäuser

Nicht dauernd sollte das Lebensschicksal Dietrich Lohers mit der Kölner Kartause verknüpft bleiben.
Der Glaubens-kampf in Deutschland rief den rastlosen Mann aus St. Barbara ab, damit er auf einem besonders gefährdeten Posten für seinen Orden und seine Kirche einstehe: im Jahre 1539 wurde er Prior der bei Hildesheim vor dem Dammtore gelegenen Kartause Marienkloster (Claustrum Mariae) ". Die alte Bischofsstadt Hildesheim, ringsum von protestantischen Nachbarstädten und Landesherren umgeben, bildete damals die letzte noch uneroberte Burg der alten Kirche in Niedersachsen; doch war es höchst zweifelhaft,
ob sie sich noch weiterhin werde behaupten können. Schon am 19. September 1532 hatten die Anhänger der neuen Lehre in einem stürmischen Auftritt auf dem Rathause
einen Vorstoß gegen das katholische Bekenntnis unternommen. Es war gelungen, den Angriff abzuwehren, und die Wahl des aufrichtig katholischen Hans Wildefüer zum
Bürgermeister (5. Januar 1533) schaffte zunächst noch einmal ausreichende Sicherheit gegen eine gewaltsame Durchführung der Reformation. Trotzdem die Nachbarn unablässig
zum Eintritt in den Schmalkaldischen Bund drängten, kam doch der Beschluß zustande: so lange weder ein Konzil noch der Kaiser -Anderungen in der Religion herbeiführten, wolle Hildesheim bei den alten Zeremonien bleiben. Wenn drei Jahre naeh diesem Beschluß die Leifung der Kartause an Dietrich Loher übertragen wurde, so konnte das nur den Sinn haben, daß man an einer so bedrohten Stelle einen im Sturm erprobten Kämpen haben wollte.Das tat allerdings not, denn sobald mit Wildefüers Tod (28. Dezember 1541) die katholische Religion in Hildesheim ihre festeste Stütze verloren hatte, richtete sich der Rat, der aus politischen Gründen Anschluß an den Schmalkaldischen Bund suchte, auf einen Wechsel des in der Stadt herrschenden Bekenntnisses ein. Es ward ein Ausschuß
gebildet, dessen Mitglieder ,,Verordnete der Religionssache" hießen und nun in den Klöstern, darunterauch in der Kartause, den Besitz an Kleinodien in Silber und Gold, Seide, Zierat und Perlen, sowie Siegel und Briefen im Auftrage des städtischen Regiments aufzeichneten und unter Verschluß nahmen.

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31 Zu den folgenden Ausführungen vgl. A. B e r t r a m, Geschichte
des Bistums Hildesheim, 2. Bd. (Hildesheim und Leipzig 1916) 134 f.
167f . Hauptquel lei s t hier die Chroni k des Johan Oldecop, hr sg.
von K. Euling, in: Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart
190 (Tübingen 1891) 243.257.

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Auch zwang man die Kartäuser (24. Juli 1542), das sog. Mündelsche Stiftungskapital
in Höhe von 2700 Goldgulden an die Stadt auszuliefern.
Das waren aber nur die Vorboten dessen, was sich am Tage der entscheidenden Abstimmung, am 27. August, abspielen sollte. Gedrängt von den Fürsten und Städten des Schmalkaldischen Bundes, hatte der Rat auf diesen Tag die sechs ,Bäuerschaften" zur Stimmabgabe eingeladen. Sie fiel zugunsten der neuen Lehre aus.

Sofort wurde eine Kommission gebildet, die sich der kirchlichen Wertsachen und Urkunden zu bemächtigen hatte. Mehrere Mitglieder dieses Ausschusses drangen noch am selben Tage in die Kartause ein, öffneten Schränke und Truhen und brachten die Kostbarkeiten und Papiere, soweit der Prior sie nicht vorsorglich hatte fortschaffen lassen, auf das Rathaus.

 

Einen Monat später, am 28. Septemb er 1542, geriet die Kartause in neue, schlimmere Not. An diesem Tage hatte der Rat nach Schließung aller katholischen Kirchen und Klöster ausrufen lassen, niemand aus der Stadt dürfe den Dom zut Zeit des Gottesdienstes betreten.

 

Die Kartause wurde aufs neue geplündert, und die Mönche wurden fünf Tage hindurch gefangen gehalten. Dann zwang man sie, die Kutte auszuziehen und in der eigenen Kirche lutherische Predigten anzuhören, in denen sie gedrängt wurden, die neue Lehre anzunehmen und zu heiraten.

Die hierbei auftretenden Prädikanten wurden aus klösterlichen Einkünften besoldet, nachdem zwei lutherische Provisoren die Verwaltung der Klostergüter übernommen hatten.

 

Allein diese Versuche, die Mönche im Marienkloster von ihrem Glauben und Klosterleben abtrünnig zu machen, scheitertenl kein einziger von ihnen ging zur Neuerung über.

Diese Festigkeit war in erster Linie das Verdienst des wackeren Priors Dietrich Loher.

 

Mit Recht sah man in ihm die Seele des ganzen Widerstandes. Wollte man mit der Kartause fertig werden, so mußte zueßrst ihr Prior weg. Am 10. April 7545 verhängte der Rat der Stadt über Dietrich Loher die Verbannung. Er verließ die Stadt und wurde noeh im gleichen Jahre Prior der Kartause "Maria Saal" in Buxheim bei Memmingen.

III. Die Ausgabe der Werke des Kartäusers Dionysius Ryckel durch Dietrich Loher (gest.1554).
Ein Bericht über das Leben und Wirken von Dietrich Loher, einem Prior der Hildesheimer Kartause.
Koelner Kartause 50-85.pdf
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Die Hildesheimer (Stadt)Kartause

Die ehemalige Stadtkartause, ist heute das St. Bernward Krankenhaus.
Die ehemalige Stadtkartause, ist heute das St. Bernward Krankenhaus.
der heutige Verwaltungsflügel des St. Bernward Krankenhauses
der heutige Verwaltungsflügel des St. Bernward Krankenhauses
Das ehemalige Tor der Kartause, mit Maria der Gottesmutter, Johannes dem Täufer und dem hlg. Bruno von Köln
Das ehemalige Tor der Kartause, mit Maria der Gottesmutter, Johannes dem Täufer und dem hlg. Bruno von Köln

Das Kartäuserkloster


Die Kartause „Domus Claustri Beatae Mariae“ (Marien Schloß oder -Bollwerk)wurde durch Bischof Gerhard  gegründet, als Dank für den Sieg über Herzog Magnus I. von  Braunschweig-Wolfenbüttel in der Schlacht von Dinklar. Die Stiftungsurkunde wurde am 2. Mai 1388 ausgestellt. Die ersten Mönche kamen 1387 aus dem Kartäuserkloster Erfurt. Die Klosteranlage legte man zunächst außerhalb der Stadt Hildesheim an, vor dem „Dammtor“ (einem Tor der Dammstadt), im Westen der Stadt, auf Grund und Boden der Patrizierfamilie „von Rössing“. Erst im Jahr 1448 konnte die Kartause volle Eigentümerin des bebauten Grundes werden.

Am 20. Juni 1522 wurde die Kartause durch Einwohner der Stadt Hildesheim während der Stiftsfehde in Brand gesteckt. Im Jahr 1542 beschloss der Rat der Stadt, die Reformation in Hildesheim einzuführen und nach mehrmaliger Plünderung des Klosters in den Jahren 1542 und 1543 zogen sich die Mönche unter ihrem Prior Dietrich Loher zunächst nach Köln zurück. Als Loher im Jahr 1543 Prior der Kartause Buxheim bei Memmingen wurde, folgten ihm einiger Brüder auch nach Oberschwaben.

Am 30. Juli 1545 wurde das Kloster erneut geplündert. Den Klosterschatz und die Dokumente übernahm der Stadtrat. Teile der Gebäude nutzte man als Stadtbefestigung. Erst im Jahr 1613 konnten die Kartäuser das Kloster wieder besiedeln. Am 23. Juli 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, zerstörten dänische Truppen und Einwohner Hildesheims die Kartause. Die Gebäude wurden im Jahr 1632 vollständig abgerissen.

Unter Fürstbischof Maximilian Heinrich wurde das Kloster 1659−1660 zum besseren Schutz in Gebäude innerhalb der Stadtmauern verlegt,  zwischen Domhof und Langelinienwall.  

Im Jahr 1708 trat Bernhard Aly, ein sogenannter „Beutetürke“ in das Kloster ein. Aly, der bei seiner Taufe den Namen Weißenburg erhielt, nach dem deutschen Namen seiner Heimatstadt Belgrad, war noch 1758 unter dem Ordensnamen Pater Josephus in der Kartause nachweisbar. 

Im Jahr 1777 hob man das Kloster auf, nachdem der Hildesheimer Fürstbischof Friedrich Wilhelm  von Westphalen, im Einvernehmen mit Papst Pius VI. und Kaiser Joseph II., das Vermögen und die Liegenschaften der Kartause zur Verbesserung der Einkünfte des Priesterseminars bestimmt hatte.  Die Mönche verlegte man in auswärtige Kartausen. Einen Teil der Bibliothek erhielt die Dombibliothek. Die Gebäude wurden zunächst als Priesterseminar, 1840 als Armenanstalt und Armenschule genutzt.

Am 11. Juni 1852 gründete der Hildesheimer Bischof Eduard Jakob Wedekin im sogenannten „Karthaus“, dem Südflügel der säkularisierten Kartause, das heute noch bestehende St.-Bernward-Krankenhaus. 

Das Barockportal des Kartäuserklosters ist ein letztes, sichtbares Zeugnis der Kartause. Die Strahlenmadonna, Johannes der Täufer und der Heilige, Bruno von Köln Gründer des Ordens der Kartäuser, stehen auf den Sockeln über dem Portal des „Karthaus“. Das Gebäude wird heute vom St. Bernwards-krankenhaus genutzt.


Quelle: http://www.hildesheimer-geschichte.de/die-kirche/kl%C3%B6ster/kart%C3%A4userkloster/

Röderhof(Diekholzen)

Das ehemalige Klostergut der Hildesheimer Kartause, der sogenannte Röderhof wurde 1382 erstmals erwähnt. Zu ihm gehört die St. Antonius geweihte Fachwerkkapelle von 1670. Das Anwesen liegt in einer Senke, in der die Kartäuser im Mittelalter drei heute noch bestehende Fischteiche anlegten.

(Wikipedia)

Loppenstedt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Loppenstedt ist eine Wüstung bei Lühnde auf dem Gebiet der Gemeinde Algermissen im Landkreis Hildesheim, Niedersachsen. Die Ortschaft wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert aufgegeben.

 

Lage
Einen Hinweis darauf, wo einst das Dörfchen Loppenstedt gelegen war, gibt der Name "Loppenstedter Weg" für den ausgebauten breiten Weg, der aus dem Südwesten des Dorfes Lühnde nach Süden führt. Nach der vor der Verkopplung angefertigten Flurkarte trug dieser Weg seinen Namen nur bis zur Einmündung in die Braunschweiger Heerstraße, dem Feldweg, der Bledeln mit Kleinalgermissen verbindet. An dieser Straßenkreuzung wird die Stätte zu suchen sein, wo vor mehr als 600 Jahren die Gehöfte von Loppenstedt standen. Das wird auch durch die mündliche Überlieferung und frühere Funde von Steinen aus den Grundmauern der verschwundenen Gebäude bestätigt.

 

Geschichte
Der Name "Loppenstedt" wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 1274 genannt. Er lautet damals "Luppenstede", was (Wohn-) Stätte des Luppo bedeutet. Zu dieser Zeit verfügte das Kloster St. Bartholomäus zur Sülte in Hildesheim über eine Hufe Land in der Bledelner Feldmark.

 

Etwa um die gleiche Zeit kaufte Bischof Otto von Hildesheim (1260-1279) von Bruno von Gustedt eine Grafschaft bei Sarstedt, die Freigut in Hotteln, Loppenstedt, Kleinlobke und andere Feldmarken betraf, für 50 Pfund Hildesheimer Pfennige.

Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um den Bereich des späteren Loppenstedter Freiding.

 

Das Domkapitel hatte in Loppenstedt, wie aus den Zinsregistern des Dompropstes Johann von 1277-1286 hervorgeht, 7 Hufen an Grundeigentum, die von 6 mit Namen genannten zinspfichtigen Bauern bewirtschaftet wurden.

Zwei von Ihnen, Conrad Slic (1 Hufe) und die Witwe Tetmann (2 Hufen), hatten auch in Bledeln je 1 Hufe Domkapital.

 

Alle diese Loppenstedter Bauern werden in der Urkunde als Liten (Laten) gekennzeichnet.

Sie waren also unfrei und gehörten gerichtlich, sofern es ihr Land und ihre persönlichen Verhältnisse angingen, vor das Meierding in Großalgermissen.

 

Als Abgaben hatte das Domkapitel in einem Jahr

19 Scheffeln Roggen,

11 Scheffel Gerste

und 10 Scheffel Hafer,

ferner Schweine,

bzw. deren Gegenwert von 10 Solidi,

sowie weitere Abgaben an Geld und Naturalien vereinnahmt.

 

In Loppenstedt bestand auch ein Meierhof des Domkapitels, der 1277 30 Scheffel Hafer und 20 Scheffel Gerste an Zins entrichtete, gerner 1283 einmal 2 und das andere Mal 4 Solidi für Schafe.

 

Dieser Meierhof in Loppenstedt kann auch nur gemeint sein, wenn der Dompropst 1361 unter seinen dortigem Grundeigentum ein Allod aufführ, das je 1 Fuder Gerste und Hafer lieferte.

 

Aus der Beschreibung der Güter der Dompropstei von 1385 ist dann zu ersehen, dass zum Allod in Loppenstedt 3 Hufen gehörten.

Als weiteres Eigentum werden 6 kleine Hufen genannt, die je 6 Scheffel Gerste, 1 Scheffel Vogtweizen und 7 Solidi an Abgabe lieferten.

 

Nach einer Urkunde aus dem Jahre 1294 hatte das Hildesheimer Johannisstift Einkünfte aus Loppenstedt.

Ritter Siegfried von Rutenberg bekundete, dass Johann Slich, den er als "unser Vogtmann" bezeichnete, auf 3 Jahre dem Johannisstift eine Abgabe von je 22 Scheffel Gerste, Roggen und Hafer, ferner 6 Solidi Hildesheimer Münzen und 3 Hähne zu liefern habe.

 

Später lässt sich feststellen, dass es sich um 2 Hufen handelte, die das Stift in Loppenstedt besaß.

 

Mit der Urkunde aus dem Jahre 1382 hören die Nachrichten über das Bestehen der Ortschaft Loppenstedt auf.

 

Aus einer Aufzeichnung des Sülteklosters von 1501 geht dann hervor, dass Loppenstedt zu dieser Zeit bereits eine Wüstung war, also dass seine Einwohner es verlassen hatten, denn diese fehlen in den Zinsregister ohne Ausnahme von diesem Jahr an.

 

Demnach ist das Dorf im Laufe des 15. Jahrhunderts von seinen Bewohnern aufgegeben worden, weil sie wohl der immer wiederkehrenden Plünderungen und Brandschatzungen während der häufigen Fehden müde geworden waren.

 

Bezeichnend ist, dass in dieser Zeit der Ortsname Loppenstedt verhältnismäßig oft als Familienname in der Nachbarschaft auftritt, so 1425, 1431, 1449 und 1487 in Hildesheim.

 

Der Brauer Eggert Loppenstede wird 1449 als Neubürger bezeichnet.

In Bledeln erscheint ein Curt Loppenstede, der wahrscheinlich einen Halbspännerhof besaß, und ein Knecht Cordt Loppenstede im Steuerregister des Jahres 1537.

 

In Lühnde hatte ein Lüdeke Loppenstede zu dieser Zeit eine kleine Bauernstelle. Die Familiennamen waren damals noch im Aufkommen. Bei Übersiedlungen erhielt der Hinzugezogene häufig den Namen seines bisherigen Wohnortes als Familiennamen. ("Dat is de van L. I"). So darf man annehmen, dass dieser oder jener der Genannten nicht lange vorher aus Loppenstedt übergesiedelt war, weil auch er seinen Wohnort aufgegeben hatte.

 

Wenn nun auch die Ortschaft Loppenstedt nicht mehr bestand, so bleibt doch die Feldflur noch etwa fünf Jahrhunderte unangetastet.

 

Sie konnte nicht zerteilt werden, weil darauf fortdauernd noch die Zehntlast ruhte, deren Nutznießer das Kartäuserkloster in Hildesheim war.

 

Nach den erwähnten Aufzeichnungen des Sülteklosters bestand die Feldmark 1501 aus dem Winterfeld, dem Gerstfeld, dem Haferfeld und dem Brakfeld.

 

Also war zu dieser Zeit schon Vierfelderwirtschaft an die Stelle der früheren Dreifelderwirtschaft getreten.

 

Vom Dorfe waren noch einige Gärten vorhanden. Von den Flurnamen werden 1501 genannt: Boven den Wörden (= über der (verlassenen) Dorfstätte), Beim Loppenstedter Beeke, am Wedemeswege (Weg am Pfarrlande), Bei der Krümme (In dem Winkel von Algermissen), Remmerdes Busch, Bei dem Hemlinge, Im Uitzen-Pohle (Froschsumpf), Auf dem Loppenstedter Klint.

Im Loppenstedter Felde gab es, soweit es sich feststellen lässt, folgenden Grundbesitz:

das Domkapitel: 3 Hufen (zum Allod gehören), 6 kleine Hufen
das Sültekloster: 1 Hufe
die Lühnder Kirche: 1 Hufe
die Kirche Oesselse: 5 Morgen
das Kartäuserkloster: 2 Hufen
die Barner 1 Hufe

 

Als um 1840 die Ablösung der Grundlasten durchgeführt wurde, fiel auch der Loppenstedter Zehnte darunter.

 

An das Karthäuserkloster hatten damals 71 Zehntleute in Bledeln und Lühnde für 599,5 Morgen Land die Summe von 9042 Taler, 4 Groschen,6 Pfennige (9042,46 Taler) aufzubringen und in Louisdors zu je 5 Talern zu zahlen.

 

Nun war es möglich geworden, die Loppenstedter Feldmark aufzuteilen. Das geschah im Zuge der Verkopplung die im Jahre 1849 in Angriff genommen wurde. Vorher fand jedoch noch eine genaue Aufnahme der Flurstücke und ihrer Besitzer statt.

Aus der dabei angefertigten Karte und dem Rezeß lässt sich Genaueres über die Feldmark Loppenstedt entnehmen. Sie bestand aus etwa 754 Morgen Ackerland, 110 Morgen Gemeinheits-Angerboden und 2 Morgen Flachsrotten.

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Loppenstedt“

Ein Aufsatz über die Hildesheimer Kartause von Friedrich Eymelt:

Die Geschichte der Hildesheimer Kartause, Friedrich Eymelt
Ein Aufsatz über die Geschichte der Hildesheimer Kartause.
Aufsatz Kartause-Friedrich Eymelt.pdf
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Die Reformation in Hildesheim, ein dunkles Kapitel voller unchristlicher Taten gegenüber unter anderem den Kartäusern.

Nicht dauernd sollte das Lebensschicksal Dietrich Lohers mit der Kölner Kartause verknüpft bleiben.
Der Glaubens-kampf in Deutschland rief den rastlosen Mann aus St. Barbara ab, damit er auf einem besonders gefährdeten Posten für seinen Orden und seine Kirche einstehe: im Jahre 1539 wurde er Prior der bei Hildesheim vor dem Dammtore gelegenen Kartause Marienkloster (Claustrum Mariae) ".
Die alte Bischofsstadt Hildesheim, ringsum von protestantischen Nachbarstädten und Landesherren umgeben, bildete damals die letzte noch uneroberte Burg der alten Kirche in Niedersachsen; doch war es höchst zweifelhaft,
ob sie sich noch weiterhin werde behaupten können.
Schon am 19. September 1532 hatten die Anhänger der neuen Lehre in einem stürmischen Auftritt auf dem Rathause einen Vorstoß gegen das katholische Bekenntnis unternommen. Es war gelungen, den Angriff abzuwehren, und die Wahl des aufrichtig katholischen Hans Wildefüer zum Bürgermeister (5. Januar 1533) schaffte zunächst noch einmal ausreichende Sicherheit gegen eine gewaltsame Durchführung der Reformation. Trotzdem die Nachbarn unablässig
zum Eintritt in den Schmalkaldischen Bund drängten, kam doch der Beschluß zustande: so lange weder ein Konzil noch der Kaiser -Anderungen in der Religion herbeiführten, wolle Hildesheim bei den alten Zeremonien bleiben. Wenn drei Jahre nach diesem Beschluß die Leitung der Kartause an Dietrich Loher übertragen wurde, so konnte das nur den Sinn haben, daß man an einer so bedrohten Stelle einen im Sturm erprobten Kämpen haben wollte.
Das tat allerdings not, denn sobald mit Wildefüers Tod (28. Dezember 1541) die katholische Religion in Hildesheim ihre festeste Stütze verloren hatte, richtete sich der Rat, der aus politischen Gründen Anschluß an den Schmalkaldischen Bund suchte, auf einen Wechsel des in der Stadt herrschenden Bekenntnisses ein. Es ward ein Ausschuss gebildet, dessen Mitglieder ,,Verordnete der Religionssache" hießen und nun in den Klöstern, darunterauch in der Kartause, den Besitz an Kleinodien in Silber und Gold, Seide, Zierat und Perlen, sowie Siegel und Briefen im Auftrage des städtischen Regiments aufzeichneten und unter Verschluß nahmen.

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31 Zu den folgenden Ausführungen vgl. A. B e r t r a m, Geschichte
des Bistums Hildesheim, 2. Bd. (Hildesheim und Leipzig 1916) 134 f.
167f . Hauptquel lei s t hier die Chroni k des Johan Oldecop, hr sg.
von K. Euling, in: Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart
190 (Tübingen 1891) 243.257.

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Auch zwang man die Kartäuser (24. Juli 1542), das sog. Mündelsche Stiftungskapital
in Höhe von 2700 Goldgulden an die Stadt auszuliefern.
Das waren aber nur die Vorboten dessen, was sich am Tage der entscheidenden Abstimmung, am 27. August, abspielen sollte. Gedrängt von den Fürsten und Städten des Schmalkaldischen Bundes, hatte der Rat auf diesen Tag die sechs ,Bäuerschaften" zur Stimmabgabe eingeladen. Sie fiel zugunsten der neuen Lehre aus.

Sofort wurde eine Kommission gebildet, die sich der kirchlichen Wertsachen und Urkunden zu bemächtigen hatte. Mehrere Mitglieder dieses Ausschusses drangen noch am selben Tage in die Kartause ein, öffneten Schränke und Truhen und brachten die Kostbarkeiten und Papiere, soweit der Prior sie nicht vorsorglich hatte fortschaffen lassen, auf das Rathaus.

 

Einen Monat später, am 28. Septemb er 1542, geriet die Kartause in neue, schlimmere Not. An diesem Tage hatte der Rat nach Schließung aller katholischen Kirchen und Klöster ausrufen lassen, niemand aus der Stadt dürfe den Dom zut Zeit des Gottesdienstes betreten.

 

Die Kartause wurde aufs neue geplündert, und die Mönche wurden fünf Tage hindurch gefangen gehalten. Dann zwang man sie, die Kutte auszuziehen und in der eigenen Kirche lutherische Predigten anzuhören, in denen sie gedrängt wurden, die neue Lehre anzunehmen und zu heiraten.

Die hierbei auftretenden Prädikanten wurden aus klösterlichen Einkünften besoldet, nachdem zwei lutherische Provisoren die Verwaltung der Klostergüter übernommen hatten.

 

Allein diese Versuche, die Mönche im Marienkloster von ihrem Glauben und Klosterleben abtrünnig zu machen, scheitertenl kein einziger von ihnen ging zur Neuerung über.

Diese Festigkeit war in erster Linie das Verdienst des wackeren Priors Dietrich Loher.

 

Mit Recht sah man in ihm die Seele des ganzen Widerstandes. Wollte man mit der Kartause fertig werden, so musste zuerst ihr Prior weg. Am 10. April 1545 verhängte der Rat der Stadt über Dietrich Loher die Verbannung. Er verließ die Stadt und wurde noch im gleichen Jahre Prior der Kartause "Maria Saal" in Buxheim bei Memmingen.

Eine Gedenktafel(nicht erhalten):

Gedenkinschrift für Gerhard vom Berge, Cord von Steinberg und Hans von Schwichelt, die in der Kirche an nicht näher bezeichnetem Ort angebracht war. Der Text der Inschrift ist in allen Überlieferungen sehr fehlerhaft wiedergegeben. Ediert wird im folgenden die älteste greifbare Aufzeichnung in einer emendierten Fassung.

Inschrift nach Letzner.

  1. Christi post Annos L ter X mille tricenos Hisa) octo subdas tunc it in has patrias Concio Carthusiae novae nonb) inscia terrae Ex Argentina post Erfort subit in ima Hildesimensis Antistes Gerdt titulatus Nobilis de monte fundator et est Pater hujus Sunt huic subsidio Cord de Steinbergq(ue) Johannes De Schwichelt fortes fama qui non mediocres Gerd Cord narrati loculo sunt hoc inhumatic) Supplicod) parcee) sibi Rex pief) nateg) Dei Hisa) subvenite dum dicitur ite venite1) Mors tua Christe pieh) miseros qua juste recondisi) Eximat a tenebris hoc peto voce pia Vos qui transitis memores horum rogo sitisj) Semper ut in requie sint Dominum petite

Übersetzung:

Nach fünfzig, dreimal zehn, tausend und dreihundert Jahren der christlichen Zeitrechnung, denen noch acht hinzuzufügen sind [1388]; damals zog in diese Heimatlande [= unsere Heimat] die Schar der Kartause, die das neue Gebiet gut kannte, von Straßburg aus über Erfurt stieg sie in die Tiefe [dieser Gegend] herab. Der Hildesheimer Bischof, genannt Gerhard, Edler vom Berge, ist der Gründer und Vater dieser [Kartause]. Ihm zur Seite stehen Cord von Steinberg und Johannes von Schwichelt, starke und ihrem Ruf nach nicht unbedeutende Männer. Die genannten Gerhard und Cord sind an diesem bescheidenen Ort begraben. Ich bitte, sei ihnen gnädig, barmherziger König, Sohn Gottes. Kommt diesen zu Hilfe, wenn es [im Jüngsten Gericht] heißt: „geht!“ oder „kommt!“. Dein Tod, gütiger Christus, durch den du den Elenden in gerechter Weise ihren Platz zuweist, entreiße sie der Finsternis. Darum bitte ich mit frommer Stimme. Ihr, die ihr vorübergeht, gedenkt, so bitte ich, dieser Männer, und bittet den Herrn, daß sie ewig in Ruhe leben.

Versmaß: Die sprachlich sehr unzulänglichen und prosodisch fehlerhaften Verse bestehen aus teilweise leoninisch gereimten elegischen Distichen (Verse 1–2, 9–10 und 12–15) bzw. daktylischen Hexametern.

Kommentar

Im Jahr 1388 schenkte Bischof Gerhard dem Kartäuserorden Land zur Gründung eines Klosters.2) Die neuzugründende Kartause wurde wohl zunächst von Erfurter Mönchen besiedelt und 1393 dem Orden inkorporiert.3) Daß die ersten Hildesheimer Kartäuser aus Straßburg kamen, wie die Inschrift nahelegt, ist nur noch bei Letzner erwähnt, läßt sich aber aus der übrigen historischen Überlieferung nicht belegen.4) Im Jahr 1522, zur Zeit der Stiftsfehde, wurde die Kartause zum ersten Mal niedergebrannt, 1542 und 1546 im Zuge der reformatorischen Wirren geplündert und während des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1632 endgültig zerstört. 1659 wurde sie innerhalb der Stadtmauern neu errichtet und 1777 aufgelöst.5)

Cord von Steinberg ist in den Jahren 1373 bis 1393 urkundlich bezeugt,6) er fiel in der Schlacht bei Beinum gegen Herzog Friedrich von Braunschweig.7) Hans von Schwichelt, der in derselben Schlacht gefangengenommen wurde, ist von 1380 bis 1400 urkundlich bezeugt.8) 1390 erhielt er das Amt des Erbmarschalls von Bischof Gerhard verliehen.9) Er starb am 25. April 1406.10) Dieses Datum ist wohl als Terminus post quem für die Anbringung der Inschrift anzusetzen.


Quelle: DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 130† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0013000.

Innenschriften am Remter der Kartause:

Inschriften am Remter der Kartause.

Inschrift nach Oldecop.

  1. 1522 // 1524 Nuper subgrundium combustum misere nimis // Rediita) in priscumb) deo favente statum

Übersetzung:

Das überhängende Dach, das kürzlich 1522 auf beklagenswerte Weise verbrannte, ist nun 1524 mit Gottes Hilfe in seinen früheren Zustand versetzt worden.

Versmaß: Akzentrhythmisches elegisches Distichon; die Silbenquantitäten sind weitgehend ignoriert.

Kommentar

Die Inschrift nimmt Bezug auf die im Rahmen der Stiftsfehde aus strategischen Gründen vom Rat veranlaßte Zerstörung der Kartause im Jahr 15221) und ihren Wiederaufbau durch den Prokurator Johannes N. von der Lempe.2)

Textkritischer Apparat

 

  1. Rediit] Rediat Oldecop.
  2. priscum] pristinum Oldecop.

Anmerkungen

 

  1. Gebauer, Geschichte 1, S. 161.
  2. Oldecop, Chronik, S. 114f.

Nachweise

 

  1. Oldecop, Chronik, S. 115.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 734.

 

Quelle:DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 306† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0030604